Ist selber Sprechen in Zeiten von KI noch sinnvoll?

Ist selber Sprechen in Zeiten von KI noch sinnvoll?

Was passiert mit unserer Stimme, wenn KI täuschend echt für uns spricht? Was verändert sich für uns als Hörende und Sprechende dabei? Gemeinsam erforschen wir in dieser Folge, ob und warum selber sprechen zählt, was KI besser als wir kann und was du deshalb beachten solltest.

In dieser Folge erfährst du:

  • Was KI-Stimmen der menschlichen Stimme voraus haben – und was nicht
  • Was die menschliche Stimme wirklich ausmacht
  • Warum du weiterhin selber sprechen solltest
  • Wie du die Magie deines eigenen Sprechens bewusst nutzen kannst

Die Shownotes/ weiterführende Links

Instrument des Jahres 2025: Die Stimme

Erfahre mehr über die Wahl der Stimme zum Instrument des Jahres 2025 und die geplanten Veranstaltungen:

👉 instrument-des-jahres.de​

Sprachsynthese und KI: Entwicklungen und Anwendungen

Ein Überblick über die neuesten Entwicklungen in der Text-zu-Sprache KI und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten:

👉 mind-verse.de​

Studie: Wahrnehmung KI-generierter Stimmen

Eine Untersuchung darüber, wie Stimmeigenschaften von Sprachassistenten die Wahrnehmung ihrer Persönlichkeit beeinflussen können:

👉 springer.com​

Buchtipp: Chakras und die magische Kraft der Stimme von Joachim Sevenich

Entdecke, wie du durch Chakra-Vokal-Training deine Energiezentren stärken und die magische Kraft deiner Stimme nutzen kannst: (Empfehlung meinerseits. Ich bekomme nichts für diesen Tipp. Außerdem besser beim Buchhändler um die Ecke bestellen. )

👉 Amazon-Link​

Podcast-Folge: Was unsere Stimme ausmacht - Einflüsse auf den Stimmklang

Eine vertiefende Episode über die Einflüsse auf unsere Stimme und ihre Bedeutung für unsere Persönlichkeit.

👉 Link zu Blog und Podcastfolge

Newsletter-Anmeldung

Erhalte regelmäßig Impulse rund um Stimme, Präsenz und Sprechen:

👉 Hier für den Newsletter anmelden

Kontaktformular

Hast du Fragen oder möchtest du mit mir in Kontakt treten? Nutze gerne das folgende Formular:

👉 Hier ist Raum für deine Anliegen

Für Leseliebhaber die Folge als Blogartikel

Ist selber sprechen in Zeiten von KI noch sinnvoll?

Unsere Stimme wurde zum Instrument des Jahres 2025 gekürt. 

Das ist mehr als eine hübsche Geste. Es ist ein gesellschaftlicher Fingerzeig, gerade jetzt, wo künstliche Intelligenz immer häufiger für uns spricht: 

Wer spricht da eigentlich noch und was bedeutet das für uns als Mensch?

Diese Fragen stehen im Zentrum dieses Artikels. Er ist Einladung und Erinnerung zugleich: an die Kraft, die in deiner Stimme liegt und an die Verantwortung, sie nicht leichtfertig aus der Hand zu geben.

---

Teil 1: Was KI-Stimmen können 

KI kann sprechen. Und das immer besser. 

KI generierte Stimmen können inzwischen Atemgeräusche nachmachen (wer oder was atmet da eigentlich?), mit Pausen spielen und emotional klingen. 

Sie können lachen, flüstern, traurig sein und klingen dabei oft "menschlicher" als wir selbst. Warum? Weil sie perfektioniert sind. Und inzwischen sogar bewusst Fehler einbauen.

Das ist das Paradoxe: KI-Stimmen wirken menschlich, weil sie menschengemachte Unperfektion imitieren. Denkpausen, Seufzer, kleine Brüche. All das, wofür wir Menschen uns oft schämen, wird algorithmisch nachgebaut. Und es wirkt. Auf uns als Hörende

Vermutlich können wir in wenigen Monaten KI-Stimmen gar nicht mehr von menschlichen unterscheiden. 

Aber: KI fühlt nicht. Sie kann uns berühren, ja, aber sie kann nicht zurückfühlen. Das erzeugt eine Scheinbeziehung. Eine einseitige. Und eine, deren gesellschaftliche Wirkung wir noch gar nicht abschätzen können.

KI wird günstiger, schneller, verfügbarer. Und damit attraktiver. Für Marketing, für Content, für Business. Das ist Realität. 

Und sie macht es umso wichtiger, dass wir über den menschlichen Wert des Sprechens nachdenken.

---

Teil 2: Unsere menschliche Stimme und was sie über uns aussagt

Unsere Stimme ist kein Interface. Sie ist keine Funktion. Sie ist Teil unserer Identität und damit vielschichtig. 

Wenn du sprichst, klingen mehr mit als nur Worte: dein Körper, dein Nervensystem, deine Geschichte, deine Gedanken, deine Sozialisation, deine Stimmung. Stimme entsteht im Zusammenspiel dieser Ebenen – und wirkt auf sich selbst und auf dich als Mensch zurück.

Sie reguliert dich. Sie bringt dich in Beziehung. Zu anderen und natürlich zu dir selbst. 

Genau das kann KI nicht. KI hat keine eigene Haltung (sondern nur die jeweils vom Menschen gegebene). 

Keine Emotionen. 

Keine Geschichte. 

Keine Nerven. 

Und ja: Wir Menschen sind in unserem Ausdruck oft begrenzt. Durch Kultur, durch Rollenbilder, durch Erfahrungen. Aber genau darin liegt auch das Potenzial: Wir können freier werden. Wir können Vielfalt zurückerobern. Wir können uns und unsere Stimme befreien.

Vielleicht ist das die eigentliche Arbeit an der Stimme: nicht schöner zu klingen sondern echter. Und freier. Und stimmiger. Nicht für andere sondern für uns selbst.

Unsere Stimme ist kein Produkt, sondern ein immerwährender Prozess mit uns selbst und unserer Umwelt. 

Das ist das Schöne daran. 

---

Teil 3: Selber sprechen zählt: Warum du nicht delegieren solltest, was dich ausmacht

Es gibt viele Gründe, warum wir nicht aufhören sollten, selbst zu sprechen. Aber der wohl bedeutsamste ist dieser:

Unsere Stimme erschafft. Sie manifestiert. Sie verändert uns selbst.

Das ist kein esoterischer Satz. Das ist gelebte Realität. Wer spricht, wird wirksam. Wer spricht, erkennt (sich). Wer spricht, gestaltet.

Der alte Satz „Abrakadabra“ bedeutet in einer Interpretation: *Ich erschaffe, während ich spreche.* Und genau das tun wir jedes Mal, wenn wir unsere Gedanken hörbar machen. Das ist keine Kleinigkeit. Das ist Menschsein.

Darum geht es nicht nur um Kommunikation. Es geht um Selbstwirksamkeit. Um Resonanz. Um Identität. Darum, hörbar zu bleiben in einer Welt, die zunehmend von generierten Stimmen geflutet wird.

Ich finde also: du sollst selber sprechen, da wo du was zu sagen hast!

---

 Ein paar Fragen zum Schluss

Die technischen Möglichkeiten heutzutage stellen uns vor viele persönliche, rechtliche und ethische Fragen:

  • Wem gehört deine Stimme, wenn sie gesprochen ist?
  • Ist sie dann noch ein Teil von dir oder nur eine Sounddatei (zum Weiternutzen für alle)?
  • Wird es irgendwann egal sein, ob wir Menschen oder Maschinen zuhören?

Vielleicht. Vielleicht nicht.

Aber:

Eines wird nie egal sein: Ob wir selbst sprechen.

Denn deine Stimme ist nicht nur Klang. Sie ist Beziehung. Sie ist Wirkung. Sie ist du.

---

Fazit: Wie du deine Stimme heute für dich nutzen solltest

Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, dass es nicht egal ist, ob du dein Sprechen outsourced oder selbst sprichst. 

Sprechen ist wie Liebe machen: etwas, was wir selbst tun sollten. (finde ich)

Daher: 

Sprich. Sprich laut oder leise. Aber sprich. 

Denk laut. Summe. Seufze. Sing. 

Zuallererst nicht, um gehört zu werden – sondern um dich selbst zu spüren. 

Denn deine Stimme ist nicht irgendein Werkzeug. Sie ist ein Teil von dir. Und genau deshalb bleibt selber sprechen auch in Zeiten von KI nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig.

Bleib hörbar. Für dich. Für andere. Für das, was dir wichtig ist.

und: 

zeig dich und sprich – denn die Welt braucht deine Stimme.

Jetzt mehr denn je.

Deine Steffi (Schwarzack)

Noch keine Kommentare vorhanden

Was denkst du?

Steffi Schwarzack

Als Auftrittsmentorin unterstützt Steffi Schwarzack Experten* mit Botschaft dabei, dieser Botschaft eine Stimme zu geben, so dass sie gehört wird - ohne Struggle wie Zittern oder Lampenfieber. 
* Als Kompromiss zwischen gendergerechter Ansprache aller Geschlechter und der Einfachheit im Sprechen & Lesen sind hier entsprechende Begriffe mit * gekennzeichnet.

Recht & Ordnung

© 2025 Steffi Schwarzack