Selbstsabotage: Warum du NICHT sichtbar sein willst – und 23 Dinge, die du dagegen tun kannst

Selbstsabotage: Warum du NICHT sichtbar sein willst – und 23 Dinge, die du dagegen tun kannst

Auf dem Weg zur Sichtbarkeit gibt es nur eine einzige Hürde: dich selbst.

Denn was unterscheidet einen Menschen, der sichtbar ist, von einem, der es noch nicht ist? Im Grunde nur, das „sich zeigen“. Eine simple Verhaltensweise. 

Wenn du dich dafür ENTSCHEIDEST, sichtbar zu sein, dann funktioniert das. Die Fähigkeit dazu hast du. Wenn du aber innerlich dazu „nein“ sagst, dann wundere dich nicht, wenn es nicht klappt.

Komm dir selbst auf die Schliche und lies hier, warum du in Wahrheit (noch) nicht sichtbar sein willst – und was du dagegen tun kannst.

Der Beste zu sein bringt dir keinen Erfolg!

Ist Herr Sichtbar besser als Frau Nicht-Sichtbar? Hat er es also verdient, eine gewisse Form von Präsenz und Sichtbarkeit zu genießen? Hat er die bessere Ausbildung, den besseren Charakter, die spannendere Persönlichkeit?

Die Antwort ist klar „nein“. Schön wäre diese einfache Rechnung:

gut = Erfolg

besser = mehr Erfolg

am Besten = der größte Erfolg

Aber die Realität ist so: Ich sehe durchschnittliche Menschen, die eine weitreichende Sichtbarkeit genießen und Menschen mit einer unglaublichen Expertise, von denen leider nur wenige wissen. (Und umgekehrt natürlich auch. 😉 )

Im Leben bekommen wir eben nicht das, was wir verdienen. Zumindest nicht im Sinne von „sei gut und lieb“ und dann wird die Welt schon bemerken, wie toll du bist.

[su_quote]Du bekommst im Leben nicht das, was du verdienst. Im Leben bekommst du, was du dir nimmst.[/su_quote]

Wenn du Kuchen essen willst, dann musst du ihn dir nehmen. Und wenn deine innere Stimme dir sagt, dass der zu viele Kalorien hat und du ihn deswegen nicht essen solltest, dann wirst du dies entweder nicht tun – oder halbherzig. Du könntest es in diesem Fall also ebenso lassen, denn dann schmeckt er nicht so gut.

Mit der Sichtbarkeit ist das genauso. Wenn du sie innerlich (noch) nicht willst, dann schmeckt sie dir auch nicht. Resultat: du agierst nur halbherzig. Deswegen funktioniert Sichtbarkeitscoaching dann auch nicht.

[su_quote]Wenn dir deine Sichtbarkeit nicht schmeckt, agierst du nur halbherzig.[/su_quote]

Herr Sichtbar ist also nicht besser als Frau Nicht-Sichtbar. Das einzige was die beiden unterscheidet: er ist sein bester Unterstützer, während Frau Nicht-Sichtbar sich selbst im Weg steht.

In Wahrheit will sie nämlich gar nicht sichtbar sein.

Das ist normalerweise keine bewusste Entscheidung. Schön wäre es. Sondern da sind kleine, innere, aber mächtige Boykotteure in dir selbst am Werk. Die heißen mal Schweinehund, mal Glaubenssatz, mal Blockade. Wie nennst du sie?

Natürlich kennen du und deine Boykotteure all die Vorteile vom „sichtbar sein“.

Warum du sichtbar sein solltest:

  • Deine Kunden finden dich (leichter) – du hast also MEHR KUNDEN.
  • Deine Kunden bekommen ein Gefühl für dich – so dass du DIE RICHTIGEN KUNDEN anziehst. Die Arbeit macht dir mehr Spaß.
  • Du hast mehr Kunden – also verdienst du MEHR GELD.
  • Die Medien werden auf dich aufmerksam – und du wirst NOCH SICHTBARER.
  • Viel Sichtbarkeit = viel Expertise. Mit viel Expertise kannst du ANDERE PREISE durchsetzen.
  • Du musst KEINE KALTAKQUISE MEHR machen. 
  • Du kannst endlich VOM JOB LEBEN, der dich erfühlt, da du ja mehr Kunden und Aufträge hast.

Dein Kopf findet sicher noch viel mehr Gründe, WARUM es sich lohnt sichtbar zu sein.

Das Tragische ist: Auch wenn er dir tolle „Warums“ nennt, solange ein Teil in dir dies nicht fühlt, dies also nicht will, bewegst du dich keinen Schritt vorwärts!

Du sabotierst dich selbst!

 

Selbstsabotage am Werk

Du wirst immer den Schritt in die Öffentlichkeit fürchten, du wirst alles tun, um NICHT sichtbar zu sein.

  • Du wirst ZU LEISE sprechen, um nicht gehört zu werden.
  • Du wirst den Artikel NICHT FERTIG schreiben, um nicht gesehen zu werden. 
  • Du ZÖGERST dein Angebot rauszuschicken. 
  • Stellst KEINEN Kontakt zu deinen Idolen her.
  • und vieles mehr 🙁

Natürlich merkst du das nicht sofort, weil du dich in Geschäftigkeit flüchtest: Aufräumen, den x-ten Blogartikel deiner Idole lesen usw.

Das Problem noch mal: Du bist KEINEN Schritt weitergekommen!

Im Grunde existierst du für die Anderen dann NICHT!

Nicht als Experte.

Für den ein oder anderen bist du die Nummer 1374 im Emailverteiler. Selbst wenn Ihr eine Blogartikel-Kommentar-Beziehung eingegangen seid, so bist du doch der „Follower“, bleibst Beobachter, und nicht derjenige, der den Ton angibt.

Immer nur Anderen folgen. Willst du das? Ich bin mir sicher, nicht auf Dauer. Nicht mit dem Blick vom Lebensende zurück.

[su_quote]Willst du immer nur Anderen gefolgt sein? Oder willst du dein Potenzial mit der Welt geteilt haben?[/su_quote]

Fest steht, wenn du insgeheim das „sichtbar sein“ ablehnst, dann wirst du dich selbst boykottieren. Das ist selten offensichtlich, denn die Selbstsabotage führt gute Gründe an, warum du jetzt noch nichts für dein „sichtbar sein“ tun solltest:

 

Wie bemerkst du diese Selbstsabotage?

  • Du wirst MÜDE, wenn gerade Zeit wäre, etwas zu tun.
  • Du bist plötzlich GESCHÄFTIG?: Räumst den Schreibtisch auf? Musst erst etwas für die Buchhaltung machen? Der PC muss gesäubert werden?
  • Du musst die Blogs aller Anderen erst lesen, um ja ALLE TIPPS zu berücksichtigen?
  • Verspürst du erst mal HUNGER? DURST, der unbedingt gestillt werden muss? Sich nur mal schnell einen KAFFEE gönnen? 
  • Hast TAUSEND ANDERE IDEEN?
  • Du findest deine aktuelle Idee plötzlich tot LANGWEILIG?
  • Du FÜHLST dich KLEIN und deprimiert? Du ZWEIFELST an dir und daran, dass du was zu sagen hast?

 

Alles sichere Anzeichen dafür, dass du dir gerade selbst im Weg stehst. Sei in Zukunft gewarnt, wenn diese Symptome auftreten. Du ist nah dran an deiner Sichtbarkeit!

Geht mir übrigens auch gerade so: ich bin müde wie nach drei durchtanzten Nächten, während ich diesen Artikel schreibe – wenn du ihn liest, habe ich es dennoch geschafft. 😉

Jetzt kennst du die Vorteile deiner Sichtbarkeit und du erkennst die Symptome, wann du dich ablenkst. Nun der tiefere Blick hinter die Fassade mit den vier wichtigsten Selbstsabotage-Strategien:

Vier Selbstsabotage-Strategien auf dem Weg zur Sichtbarkeit

Selbstsabotage 1: Du findest Selbstdarsteller und Rampensäue doof.

Rampensau

Du magst keine Rampensau – und du willst erst recht keine sein.

Du findest Menschen, die sich immer in den Mittelpunkt spielen unsympathisch?

Selbst willst du nicht unsympathisch sein.

Doch solange du Leute, die lauter und sichtbarer sind als du, blöd findest, wirst du innerlich ablehnen, dir einiges von ihnen abzuschauen.

Das ist wie mit dem Geld: Wenn du denkst, Geld ist schlecht, hast du einen inneren Konflikt, wenn du plötzlich selbst mehr davon verdienen willst.

Natürlich weißt du schon, Geld ist WEDER gut NOCH schlecht. Das, was wir damit machen, macht es dazu (z.B. Waffen kaufen vs. Samen kaufen und diese einpflanzen).

So ist das auch mit der Bühne, die du bespielst (= Podcast, Webinar, Workshop usw.). Deine dortige Sichtbarkeit ist weder gut noch schlecht. Es kommt darauf an, was du damit machst.

Solange du aber Andere kritisierst, die selbst eine Bühne bespielen, boykottierst du deinen eigenen Auftritt! Du wirst ihn meiden, wie der Maulwurf das Tageslicht.

Kritik an anderen und die strenge Bewertung deren Performance ist ein sicheres Zeichen dafür, dass du dir gerade selbst ein Hindernis in den Weg legst. Marit Alke beschreibt dies eindrücklich in diesem Artikel.

Was du tun kannst:

1. Komme deinen (hinderlichen) Gedanken auf die Schliche.

Was denkst du über Selbstdarsteller? Was über Rampensäue? 

Merkst du, dass allein in der Formulierung eine Wertung steckt?

Was denkst du über Menschen, die sich einfach nur nicht verstecken, sondern zeigen?

Wer im Speziellen zieht deinen Unmut auf sich?

  1. Schritt: Schreibe alle Gedanken dazu auf. (z.B. Wer sich selbst immer in den Mittelpunkt stellen muss, der hat es nötig.)
  2. Schritt: Prüfe, welcher dich davon selbst behindert.
  3. Schritt: Formuliere ihn so lange um, bis dich der Gedanke unterstützt. Hänge ihn dir SICHTBAR auf. (z.B. Ich darf im Mittelpunkt stehen und genieße das Interesse an meinem Thema. ODER Meine Sichtbarkeit hilft dabei, meine Mission in die Welt zu tragen. ODER …)

2. Erstelle eine Neid-Landkarte.

Ja, richtig gelesen. Hier darf es um Neid gehen. Zugegebenermaßen ein unangenehmes Gefühl. Jeder hat es schon einmal gefühlt. Am liebsten reden wir aber alle gar nicht davon.

Doch ich habe festgestellt: Wenn wir etwas zutiefst ablehnen, dann gibt es oft einen wahren Kern. Eine Art wunden Punkt, der uns reizt. Sonst hätte dieses Thema nicht eine solche Macht über uns.

Darauf reagieren wir mit Ablehnung. Oft steckt aber Neid dahinter. Oder zumindest Unmut. Eine schönes Wort, weil es darauf hinweist: wofür hat uns bisher der Mut gefehlt?

[su_quote]Wenn jemand deinen Unmut auf sich zieht, dann frage dich: wofür hat dir bisher selbst der Mut gefehlt? Darum geht es.[/su_quote]

Die sogenannte Neid-Landkarte bringt uns unseren Sehnsüchten näher. Den Themen, die wir an diesem wunden Punkt lernen und vor allem umsetzen dürfen.

Wenn du dir die Menschen, die du für ihre Präsenz oder Sichtbarkeit oder Selbstdarstellung ablehnst noch einmal betrachtest, worum beneidest du sie?

1. Schritt: Mache eine Tabelle mit den Spalten: Wer? Wofür? Sehnsucht wonach? Aktion?

2. Schritt: Trage die Menschen unter –> wer? ein, die du/deren Auftreten du ablehnst.

3. Schritt: Trage unter –> wofür? ein, wofür du sie beneidest/ ablehnst? Was gönnst du ihnen nicht? (z.B. X ist mir total unsympathisch, kann aber von seinem Online Business leben.)

4. Schritt: Tage unter –> Sehnsucht wonach? ein, welche Sehnsucht bei dir besteht. (z.B. Ich will auch von meinem Online Business leben.)

5. Schritt: Welche –> Aktion? folgt daraus? Was musst du selbst aktiv tun, damit dieser wunde Punkt heilt und in Zukunft nicht mehr schmerzt, sobald du der Person (auch virtuell) über den Weg läufst? (z.B. Ich muss 1. eine Email-Liste anlegen, 2. eine Umfrage machen, 3. …)

Ich verspreche dir, diese Übung ist höchst effektiv: Du könntest dich glatt noch mit den „Selbstdarstellern“ und „Rampensäuen“ befreunden, die du heute noch ablehnst! 😉

3. Differenziere.

Marit Alke appelliert in diesem schon erwähnten, motivierenden Blogbeitrag für einen differenzierten Blick bezüglich der Marketingaktivitäten anderer Anbieter.

Die Haltung lohnt sich für dich ebenso, wenn es um den Blick auf die „Rampensau“ geht.

Bleibe wohlwollend, schau genau hin, prüfe, was für dich passt und was du dann – nicht pauschal sondern im Detail – ablehnen willst.

4. Suche Dir positive Vorbilder.

Wenn du keines in deinem Umfeld findest, dann kreiere dir ein mentales Ideal.

Wie willst du sein als sichtbarer Unternehmer?

Wie Oprah Winfrey? Wie Susan Cain? Wer inspiriert dich?

Welche Eigenschaften findest du an deinem Idol besonders vorbildhaft? Welche hast du schon? Lebe danach!

5. Finde deine Definition von Sichtbarkeit und Selbstmarketing.

Was heißt sichtbar sein für dich genau? Womit willst du sichtbar sein? Wofür willst du stehen?

Beziehe Position! Nur so geht Positionierung. Inhaltlich, zielgruppenspezifisch aber auch räumlich Position beziehen. An welchen virtuellen und realen Orten willst du präsent sein – und wo nicht?

Woran wirst du erkennen, dass du dies erreicht hast?

[su_quote]Nur wenn du weißt, wo du hin willst, wirst du merken, wenn du da bist.[/su_quote]

Sichtbar sein ist zudem ein abstrakter Begriff. Mache ihn für dich konkret, z.B. so Sichtbar sein heißt für mich, einmal die Woche mit Kollegen einen Kaffee trinken zu gehen ODER überall wo es geht, über mein Business zu reden ODER täglich Kommentare in Social Media zu hinterlassen ODER … Finde deine Merkmale.

6. Hab Verständnis für die Selbstdarsteller.

Die meisten Selbstdarsteller, sind Menschen, die mit ihrer Sichtbarkeit nach langer Abstinenz gerade etwas über das Ziel hinausschießen.

Plötzlich ist es wie ein Rausch im Mittelpukt zu stehen. Und auch wenn du es heute noch nicht glauben kannst, das kann trunken machen (und zu Kopf steigen). Gönne es ihnen doch!

Meiner Erfahrung nach pegelt es sich bei den meisten auf ein gesundes Maß ein. Sie müssen einfach ihre Balance noch finden.

Überleg dir schon mal, wie du es besser machen kannst.

7. Hinterfrage deine Ablehnung.

Du lehnst Selbstdarsteller ab. Ok.

Wenn du tiefer gehen willst, dann hinterfrage das: Warum findest du das blöd, dass er sich da zur Schau stellt?

Oft kommen wir an einen Punkt, wo wir eine alte Verletzung entdecken können. Als Kinder wurden wir selbst gemaßregelt für unsere Lautstärke, sollten schweigen, wenn Erwachsene reden usw.

Das angepasste kleine Kind in dir schweigt dann eben heute immer noch, obwohl die Umstände vollkommen andere sind. Oder das rebellische Kind in dir reagiert mit Trotz auf sichtbare Unternehmer, lehnt sie ab, greift sie an.

Es kann erhellend sein, festzustellen, dass uralte Muster am Werk sind, wenn wir uns vor der Sichtbarkeit scheuen.

Manchmal stellen wir dann auch erstaunt fest, dass wir im Grunde neidisch sind, dass „der andere kleine Junge“ auf der Bühne das da darf und wir nicht. Also ran an die Neid-Landkarte (siehe 2.)

Auch solche alten Verletzungen lassen sich auflösen. Such dir einen guten Coach dazu.

8. Praktiziere Konsumstopp.

Es gibt viele Darsteller da draußen. Die kann man mögen oder nicht, ablehnen oder gut finden. In allen Fällen macht das Zuschauen derer Performance eins: es lenkt dich von deinem Tun und sichtbar sein ab.

Zum einem tatsächlich aufgrund der Zeit, die verloren geht, während du liest.

Zum anderen, weil es ein Gefühl von Kleinheit, Minderwertigkeit o.ä. auslösen kann, wenn die entsprechenden Trigger bei dir vorhanden sind.

Daher praktiziere Konsumstopp. Mache eine Medienpause von ein paar Tagen oder gar Wochen, meide alle Newsletter/ Blogposts usw. deiner Idole ab, oder sammle sie in einem Ordnern zum späteren Lesen.

Priorität muss dein TUN haben.

Vorteil des Konsumstopps: du vergleichst dich nicht mehr, sondern MUSST dich auf dich selbst besinnen und an DEINER Sichtbarkeit arbeiten.

So erst werden oft die Selbstsabotagemechanismen in dir sichtbar.

Selbstsabotage 2: Du hast Angst vor Ablehnung.

Du willst keinen Korb bekommen? - Über die Angst vor AblehnungHinter all der Kritik an den Anderen steht oft in Wahrheit einfach Angst.

Die Angst, dass alle merken, dass du gar nicht so viel weißt oder kannst.

Die Angst davor, Fehler zu machen.

Die Angst, sich zu blamieren.

Die Angst vor Ablehnung. 

Wir sollten dies ernst nehmen, denn wie Monika Birkner schön  in diesem Artikel dargestellt hat, löst Ablehnung in unserem Organismus wirklich Schmerzen aus.

Gute Nachrichten: Bisher wirst du aber nicht abgelehnt, denn du bist ja noch nicht (so) sichtbar.

Du kannst dir hier und jetzt überlegen, wie du 1. zukünftig mit der ABLEHNUNG umgehen kannst und 2. wie du jetzt mit der ANGST davor umgehen kannst. Erfahrungsgemäß ist die Angst davor um ein Vielfaches größer als die tatsächliche Ablehnung.

Der Preis, mit deiner Sichtbarkeit dein Werk in die Welt zu bringen, ist, dass du es nicht allen recht machen kannst. Lebst du damit – oder opferst du lieber dein Potenzial, um es allen recht zu machen? Machst du es denn damit allen recht? Machst du es dir damit recht?

Was du dagegen tun kannst:

9. Gesteh dir die Angst ein.

Frag dich: wovor genau hast du Angst?

Ist es für dich wirklich so schlimm, wenn zwei-drei unbekannte Menschen, deine Texte vielleicht nicht so toll finden? Hast du Angst vor einem Blackout? Vor einem Versprecher?

1. Schritt: Was ist der „worst case“, das Schlimmste, was dir in deiner Phantasie passieren kann?

2. Schritt: Sammle Strategien, wie du damit umgehen könntest.

3. Schritt: Visualisiere dir, wie du im Falle des Falls diese Situation löst. Wiederhole dies, bis du selbst daran glaubst, dass du mit diesem Szenario umgehen kannst.

10. Tu es trotzdem.

Es gibt Ängste, die wird man nur durchs Tun los. Daran wachsen du und dein Selbstvertrauen. Ganze Therapien bauen darauf auf.

Natürlich lohnt sich ein Blick zur Seite mit der Frage warum? Schneller kommst du vorwärts, wenn du dich fragst: WIE KANN ICH  – trotz meiner Angst – x oder y machen/ erreichen/ umsetzen? WIE KANNST DU SICHTBARER SEIN?

Schritt 1: Sammle mindestens 10 Möglichkeiten, besser 20.

Schritt 2: Setze eine davon sofort um!

11. Mach kleine Schritte.

Wichtig: setze dir kleine und mit wenig Stress erreichbare Ziele. Dafür tue dies kontinuierlich. Steigere dich dann.

Auch eine Hochzeitstorte ist man in Portionen. Schaffe dir solche Portionen, deren Größe dir gerade noch Spaß macht und Lust auf mehr lässt.

12. Schaffe Gewohnheiten und Automatismen.

Automatismen haben den Vorteil, dass unser Gehirn wenig Energie verbraucht, weil sie so „nebenbei“ ablaufen. Dinge, die du selten tust oder die jedes Mal neue Entscheidungen brauchen, kosten uns viel Willenskraft. Das ist anstrengend.

Erschaffe deine Gewohnheiten der Sichtbarkeit. Wichtig: sorge dafür, dass du dich zeigst. Vielleicht sogar sprecherisch, nicht nur schriftlich. Am besten täglich.

Die ersten 21-28 Tage braucht das Gehirn (mindestens), um sich daran zu gewöhnen. (Eine Studie dazu findest du hier in Englisch zitiert.) Danach läuft es automatisch(er).

Wie du diese 21 Tage durchhalten kannst? Mit Disziplin, mit Willenskraft, mit Unterstützung durch 21-Tage-Challenges, z.B. mit Hilfe der von Christina Emmer organisierten 21-Tage-Sichtbarkeits-Challenge?

Bleib dran!

13. Lass es.

Ja, richtig gelesen. Vielleicht ist es nicht dran. Vielleicht ist es auch nicht dein Ding. Wer sagt denn, dass du sichtbar sein MUSST? Nur weil gefühlt in jedem zweitem Blogpost von Reichweite und Listenerweiterung die Rede ist?

Vielleicht stellst du dir lieber einen Vertriebsspezialisten an oder schreibst Bücher, die andere für dich promoten?

Steh zu dir. Wenn du etwas gar nicht willst, dann lass es. Es zwingt dich ja keiner.

Wenn aber eine ganz kleine Stimme in dir, doch darüber nachdenkt, dann findest du hier 22 andere Handlungsmöglichkeiten. Entscheide dich klar dafür oder dagegen.

14. Sammle Ablehnungen.

Stell dich deiner Angst. Mach dich sichtbar und sammle dabei Ablehnungen. Jia Jiang, ein amerikanischer Unternehmer, hat dies in einer 100-Tage-Challenge getan und entstanden ist ein Buch, welche Monika Birkner hier vorstellt. Er hatte am Ende richtig Probleme noch Ablehnungen zu erhalten! 😉

Was du dabei lernen kannst: Du wirst geschickter im dich zeigen, denn es wird dir eine tägliche Routine UND kannst bemerken, dass Ablehnung gar nicht sooo oft vorkommt, wie du heute noch befürchtest.

15. Lös die Gefühle von „Klein sein“ auf. 

Das geht am besten über den Körper, denn da wird sie fühlbar, die Angst.

Großer Beliebtheit erfreuen sich in den letzen Jahren Klopftechniken, die alle auf der Emotional Freedom Tecnique kurz EFT beruhen. (Der Begründer Gary Craig hat diese Informationen gratis ins Netz gestellt. Einfach danach suchen.)

Ich empfehle, wenn es schnell gehen soll, Klopfen auf die Thymusdrüse.

Dazu Fingerspitzen einer Hand auf das Brustbein legen. Das ist der Knochen, der vorn in der Mitte deiner Brüste die Rippen verbindet. Klopfe (zart!) mit lockerem Handgelenk auf dein Brustbein. Wähle den Punkt/ Ort auf dem Brustbein, der für dich angenehm ist. Ca. 4 Fingerbreit unterhalb der Halskuhle befindet sich die Thymusdrüse, die u.a. bei der Immunabwehr eine Rolle spielt. Du stimulierst aber außerdem dein Fasziengewebe. Mache dies für ca. 3 Minuten. Atme dabei ganz normal weiter. (Wenn du Fragen dazu hast, nutze die Möglichkeit meiner kostenfreien Sprechstunde.)

ODER

Höre dir deine Lieblingsmusik an und tanze dazu 5 Minuten.

ODER

Schüttle deinen ganzen Körper durch. Das geht sogar auf der Toilette kurz vor einem wichtigen Auftritt.

Das Prinzip ist immer das Gleiche: durch die Bewegung im Körper werden andere Hormone ausgeschüttet. Der Stresspegel (samt Adrenalin, welches bei Angst ausgestoßen wird) sinkt wieder.

Du hast es also in der Hand bzw. in deinem Körper, die Angst innerhalb weniger Minuten loszuwerden 🙂

16. Finde ein WARUM, was größer ist als die Angst.

Die Idee dahinter: Wenn dich etwas so richtig motiviert, dann ist die Angst nur ein Hindernis auf dem Weg zum Ziel. 

Fehlt das Ziel, für das es sich lohnt über diese Angst hinweg zu gehen oder sie aufzulösen, dann sehen wir nur sie. Sie wirkt mächtiger und größer als sie tatsächlich ist.

Du hast Angst vorm sichtbar sein? Dann frage dich, warum willst du sichtbar sein? Welche Antwort motiviert dich am meisten?

Du hast Angst öffentlich zu sprechen? Dann frage dich, warum willst du öffentlich sprechen? Was motiviert dich?

 

17. Belohne dich.

Banal aber wirksam. Unser Gehirn freut sich über Belohnungen. Das motiviert dich und hängt eng mit Punkt 16 zusammen!

Du solltest auf dem Weg zum Ziel kleine Belohnungsköder für dich auslegen.

Was gönnst du dir, wenn dieser Artikel fertig ist? Was, wenn du den Podcast fertig gestellt hast? Was wenn du Kontakt mit fünf potentiellen Befürwortern aufgenommen hast.

Natürlich sollte alles im Rahmen liegen. Erfreut dich der Kauf EINER Blume, die du dir selbst schenkst oder ein besonderer Kaffee im Lädchen um die Ecke? (Aufpassen, dass es Belohnung ist statt Selbstsabotage!) Gönnst du dir 3 Minuten Lieblingslied hören?

18. Such dir Unterstützer.

Es gibt immer Phasen, in denen man an sich selbst zweifelt. Da kannst du alleine durchgehen – oder aber du hast Menschen, die dich unterstützen.

Herzlichen Glückwunsch, wenn du damit schon gesegnet bist.

Nicht immer befürworten aber die Partner, Kinder, Eltern oder Freunde deine aktuelle Entwicklung. Dann braucht es neue Freunde, eine Unterstützergruppe (Erfolgsteam, Mastermind), einen Coach o.ä.

Bau dir aktiv eine Gruppe von Fürsprechern, um dich auf.

19. Stell dir deinen Tod vor und blicke auf dein Leben: Was willst du erreicht haben?

Dieser Artikel über ein Ritual aus Butan hat mich inspiriert. Es geht um Glück. Du darfst beim sichtbar sein natürlich auch glücklich sein 😉 Die Ausgangsbasis des Rituals ist: du bist nur richtig glücklich, wenn du jeden Tag mindestens 5 Minuten an deinen Tod denkst.

Ungewohnt? Drastisch? – Im Coaching immer effektiv, denn es bewegt etwas. Es zeigt dir: noch lebst du, heute kannst du etwas bewegen!

Daher: stell dir vor, du bist gestorben und blickst nun von deinem eigenen Grab aus auf dein Leben zurück. Was willst du erreicht haben? Was wirst du von dir selbst sagen, wenn du etwas wolltest, dich aber nicht getraut hast, dies umzusetzen? Was würdest du anders machen?

Toll, wenn du diesen Blick gewagt hast.

Bei mir bewegt dies immer ganz viel. Plötzlich stehen die Ängste und das Kopfzerbrechen wegen einer Sache in einer ganz anderen Relation. Sie werden kleiner, weniger wichtig.

Und ich merke: ich will handeln! Du auch?

Selbstsabotage 3: Es ist bequemer, nicht sichtbar zu sein.

Du bist zu bequem.Du lehnst die Welt des Scheins ab.

Du hast tiefgehendere Werte. Du bist tiefgründig. Du gibst dich nicht mit so profanen Dingen ab, wie Marketing.

Klingt edel. Aber: betrügst du dich nicht selbst, weil du in Wahrheit, deine eigene Bequemlichkeit nicht antasten willst?

Blicke ehrlich und schonungslos auf dich selbst: Bist du zu bequem?

Du protestiert innerlich gerade beim Lesen, dass du so viel tust? Verstehe ich, aber Achtung. Da schlägt die Selbstsabotagefalle des Aktivismus zu. Aktivimus ist nicht gleich Handeln. Handelst du für deine Sichtbarkeit?

Für deine Sichtbarkeit Handeln ist vermutlich nämlich unbequem. Du musst deine eigenen Blockaden immer wieder anschauen, du stehst immer wieder vor der mentalen Mauer, du musst handeln und etwas schaffen anstatt zu konsumieren. Das ist unbequem.

Jede Änderung an einem Status Quo ist so. Jammern ist leicht. Wirklich handeln oft nicht.

Was du dagegen tun kannst:

20. Lass es oder tue es. (siehe 13.)

Aber triff eine ehrliche Entscheidung für dich selbst.

21. Belohn dich. (siehe 17.)

Unsere Bequemlichkeit will auch beachtet werden. Gönne ihr ab und an eine Belohnung ganz nach ihrer Art: heute darfst du den Kaffee genießen, wenn der Artikel fertig ist. ODER Du gönnst dir ein heißes Bad, wenn der Termin für den Vortrag fest steht! ODER Du lässt dich massieren, wenn du ihn dann gehalten hast.

Bitte aber erst belohnen, NACHDEM du für deine Sichtbarkeit aktiv warst.

Mitlesen in diesem Blog oder bei einer Sichtbarkeits-Challenge gilt nicht. Das ist viel zu bequem. (Es sei denn du hast etwas sichtbar/ hörbar/ greifbar für Andere umgesetzt!)

22. Erstelle eine Gewinnliste.

Sammle alle Dinge, die du gewinnst, wenn du aktiv wirst. Das motiviert. Hänge sie gut sichtbar für dich auf.

Selbstsabotage 4: Du hast dein wirkliches Warum bzw. den richtigen Job noch nicht gefunden.

Du kennst dein wahres Warum nicht?Wenn du immer wieder bemerkst, dass du ganz viel weißt, wie du sichtbar sein kannst, und dennoch keinen Schritt zum Handeln gehst, lohnt sich die Frage:

Ist es wirklich DEIN Wunsch, mit diesem Thema/ Job sichtbar zu sein? Oder hast du dich von der Meinung eines anderen Menschen dahin treiben lassen?

Ich selbst erinnere mich, dass die Beraterin einer Werbeagentur ein Potenzial für die Arbeit mit einem bestimmten Thema für eine bestimmte Zielgruppe in mir sah. Ich sagte: Ja, warum nicht?

Warum nicht, weiß ich nun, reicht aber nicht um durchzuhalten, wenn es unbequem wird.

Ich hatte einen Webauftritt, der mich nicht widerspiegelte, und Werbematerialien für eine Zielgruppe, die mich alles andere als begeistert hat. Dementsprechend war mein Commitment. Ich habe nur wenig dafür gemacht, damit sichtbar zu sein.

Schöne Story jetzt, blöde Erfahrung im Allgemeinen.

Du kannst dir nämlich Zeit und Geld sparen.

Vielleicht hast du gar kein Problem mit dem sichtbar sein, sondern eins DAMIT sichtbar zu sein?

Sichtbarkeit ist kein Endziel, sondern Mittel zum Zweck. Für welchen Zweck willst du sichtbar sein?

Was du dagegen tun kannst:

23. Finde dein Warum.

  1. Schritt: Sammle alle Gründe, WARUM du sichtbar sein willst. Warum willst du für dich sichtbar sein, was hast du davon? Warum willst du für die Kunden sichtbar sein, was haben die davon?
  2. Schritt: Sammle dann – getrennt davon – Gründe, warum du DAMIT sichtbar sein willst. Warum damit für dich? Warum damit für die Anderen?
  3. Hinterfrage jeden Punkt: Will ICH DAS wirklich? Oder glaube ich nur, dass ich das tun müsste?
  4. Wenn du bis hier noch nicht dein WARUM hier entdeckt hast, frage dich: Wofür und womit willst du sichtbar sein? Wenn du auf dein Herz hörst? Du hörst noch keine Antwort? Nimm die Frage mit in deinen Alltag, in dein Leben – und lausche. Die Antwort wird kommen.

Fazit:

Solange dir nicht bewusst ist, dass und warum du eigentlich gar nicht sichtbar sein willst, hat dein innerer Schweinehund leichtes Spiel mit dir. Er wird dich mit geschickten Strategien der Selbstsabotage von deinem Weg abbringen.

Daher frage dich ganz ehrlich, ob du noch nicht so sichtbar bist, wie du willst, weil du es nicht willst. Wenn du ja sagst, dann arbeite damit. Hier hast du dazu 23 Ideen bekommen. Und dann:

Zeig dich – und sprich.

Deine Steffi 

Selbstcoachingtool:

Kennst du das? Du willst sichtbar sein, aber stehst dir innerlich selbst im Weg? Wie schaffst du das, dir im Weg zu stehen? Und was hast du bisher dagegen getan? Was hat bei dir funktioniert und was nicht? Toll, wenn du deine Erfahrungen hier mit uns teilst!

Bildnachweis:

„Lotus Bud“ by Leung Cho Pan, canva.com

2 Kommentare

  • Spannende Punkte. ich hab mich in einigen Fragen und Punkten wiedererkannt. und ich werde an diesen arbeiten 💪
    super artikel, danke
  • Danke Irene für deine Resonanz! Ich wünsche dir viel Leichtigkeit beim dich entwickeln! Steffi

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